Lubowitz (PL) - Februar 2009

Unser Thema für das erste Wochenende in Lubowitz: Landschaftsfotographie und das im Winter! Alles langweilig und weiß? Irrtum, die Entdeckungsreise wird durch den erneuten Wintereinbruch gerade spannend und eine Herausforderung.

Hier die Schlossruine von Lubowitz, in welcher der schlesische Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff geboren wurde und die seit ihrer Zerstörung im Jahr 1945 brach liegt. Die Ruine und der Ort Lubowitz zeugen von der wechselvollen deutsch-polnisch-schlesischen Geschichte, die seit den 1990er Jahren immer mehr zum Zeichen für ein friedvolles Zusammenleben werden soll.

Lubowitz umgibt eine Landschaft, die zunächst karg und dann doch reizvoll erscheint. Wie nehmen die heutigen Bewohner ihre Landschaft wahr, die Eichendorff in seinen romantischen Dichtungen geprägt haben muss?



Nach langem Suchen konnten wir sie endlich finden: Die Oder. Der Fluss ziehe sich durch Schlesien, wie eine Ader durch ein Baumblatt und präge wesentlich die Landschaft, so Herr Gaida, ein deutscher Schlesier aus Oppeln, im Gespräch mit uns.

Am Rande des Oderdamms lassen sich Spuren finden, die auf Oberschlesien als Industriegebiet hinweisen. Dabei stehen Natur und Maschine im Kontrast, wobei der Mensch die Landschaft verändert und sie für sich nutzbar macht.

Bei einer Reise durch Oberschlesien tritt neben der industriellen Landschaft jedoch vor allem die religiöse Dimension in den Vordergrund. Zahlreiche Kirchen säumen Dörfer und Städte, Kreuze befinden sich auf Feldern und am Straßenrand. Bei unserer Heimfahrt am Sonntag fuhren wir dann an etlichen Kirchen vorbei, vor denen lange Autoschlangen parkten. Auch die Messe in Lubowitz, einem Dorf mit ca. 300 Einwohnern, sei mit 700 Teilnehmern jeden Sonntag voll besucht, so erfuhren wir beim Besuch der Kirche. Bereits Eichendorffs Werke spiegeln die große Bedeutung der Religiosität wieder, die anscheinend bis heute die Region wesentlich prägt.