Nach langem Suchen konnten wir sie endlich finden: Die Oder. Der Fluss ziehe sich durch Schlesien, wie eine Ader durch ein Baumblatt und präge wesentlich die Landschaft, so Herr Gaida, ein deutscher Schlesier aus Oppeln, im Gespräch mit uns.

Am Rande des Oderdamms lassen sich Spuren finden, die auf Oberschlesien als Industriegebiet hinweisen. Dabei stehen Natur und Maschine im Kontrast, wobei der Mensch die Landschaft verändert und sie für sich nutzbar macht.

Bei einer Reise durch Oberschlesien tritt neben der industriellen Landschaft jedoch vor allem die religiöse Dimension in den Vordergrund. Zahlreiche Kirchen säumen Dörfer und Städte, Kreuze befinden sich auf Feldern und am Straßenrand. Bei unserer Heimfahrt am Sonntag fuhren wir dann an etlichen Kirchen vorbei, vor denen lange Autoschlangen parkten. Auch die Messe in Lubowitz, einem Dorf mit ca. 300 Einwohnern, sei mit 700 Teilnehmern jeden Sonntag voll besucht, so erfuhren wir beim Besuch der Kirche. Bereits Eichendorffs Werke spiegeln die große Bedeutung der Religiosität wieder, die anscheinend bis heute die Region wesentlich prägt.